Feldforschung in der Antarktis
Wissenschaftliche Expeditionen in die Antarktis liefern wichtige in-situ Daten, die helfen, besser zu verstehen, wie sich diese kälteste und auch trockenste Region der Erde im Zuge des Klimawandels verändert. Expeditionen in dieses abgelegene Gebiet tragen somit dazu bei, unser Verständnis der Dynamik von Eisschilden, atmosphärischer Prozesse und der Rolle der Kryosphäre im globalen Klimasystem zu verbessern.
Im Januar 2026 werden Dr. Felicity McCormack von Securing Antarctica's Environmental Future, einem australischen Antarktis-Forschungsprogramm, und der Monash University zusammen mit Prof. Dr. Ricarda Winkelmann und Lena Nicola vom MPI-GEA und PIK gemeinsam eine Expedition in die Ostantarktis unternehmen, um eine zentrale Frage der Klimawissenschaft besser zu verstehen: Inwieweit wird das Abschmelzen des antarktischen Eisschildes zum globalen Anstieg des Meeresspiegels beitragen und in welchem Zeitrahmen wird dies geschehen? Die geplante Feldkampagne wird durch den White Desert Science Foundation Grant gefördert, der in Bezug auf die logistische Unterstützung circa einem Wert von maximal 200.000 US-Dollar entspricht.
Diese erste Pilotstudie soll neue Erkenntnisse über das Wiedergefrieren von Oberflächenschmelzwasser innerhalb der Schneedecke des ostantarktischen Eisschildes liefern. Durch die Untersuchung der Struktur und der physikalischen Eigenschaften von Schmelzschichten will das Team die Parameter verfeinern, die in Modellen zur Massenbilanz der Antarktis verwendet werden – also dazu, wie der Kontinent Eis gewinnt und verliert. Die Messungen werden entlang eines Transekts in Dronning Maud Land durchgeführt und durch Daten von zwei automatisierten Wetterstationen ergänzt. Letztendlich soll das Projekt dazu beitragen, die Simulationen von Oberflächenmassenbilanzprozessen in Modellen zu verbessern und damit auch die Prognosen zum künftigen Beitrag der Antarktis zum globalen Anstieg des Meeresspiegels.
Das Team wird außerdem Schneeproben aus dem Untersuchungsgebiet entnehmen, die in unseren Laboren in Jena auf Mikroplastikkontamination untersucht werden.










