Wege zur transformativen Forschung: Eine Analyse der Klima- und Nachhaltigkeitsforschung in der Max-Planck-Gesellschaft
Mit der Veröffentlichung des Max Planck Climate Action Plan im März 2024 hat sich die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden und den Weg zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Forschungsorganisation vorzuzeichnen. Das vorliegende Projekt nimmt dieses Ziel zum Ausgangspunkt für eine Analyse der gesamten Klima-, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsforschung der MPG. Neben einer Bestandsaufnahme der relevanten Forschung in allen drei Sektionen der MPG soll die Analyse die Selbstreflexion der Forschung unterstützen, welche Themen und Kooperationen innerhalb der MPG in Zukunft von Interesse sein könnten.
Bei der Veröffentlichung des Max Planck Climate Action Plan im März 2024 verkündete die MPG: „Die Max-Planck-Gesellschaft ist bestrebt, sowohl durch ihre Forschung als auch durch ihr praktisches Handeln zu einer lebenswerten Zukunft beizutragen. Die MPG möchte ein Vorbild dafür sein, wie Forschung verantwortungsbewusst, nachhaltig und klimafreundlich organisiert werden kann.“ Die im Max Planck Climate Action Plan definierten Maßnahmen konzentrieren sich insbesondere auf Fahrpläne und Ziele zur Reduzierung von CO2: Die MPG hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden, wobei die Emissionen bis 2029 im Vergleich zu 2019 halbiert werden sollen. Aber wie kann ein Weg zu einer MPG gestaltet werden, die nachhaltiger und klimafreundlicher arbeitet und dem Anspruch gerecht wird, ein Vorbild zu sein?
Dieses Projekt nimmt das Ziel des Klimaschutzplans als Ausgangspunkt für eine Analyse der gesamten Klima-, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsforschung der MPG. Dennoch begannen die Bemühungen, die Forschung an der MPG nachhaltig zu gestalten, bereits vor einigen Jahren und gipfelten 2019 in der Gründung des Max-Planck-Nachhaltigkeitsnetzwerks (MPSN) als Basisinitiative innerhalb der MPG.
In einem ersten Schritt wird im Rahmen des Projekts eine Bestandsaufnahme der relevanten Forschung in allen drei Sektionen der MPG durchgeführt. Die Analyse konzentriert sich auf grundlegende Ansätze für den Technologietransfer und mögliche Anwendungen in der Industrie für die Sektionen Chemie, Physik und Technik (CPTS) und Biologie und Medizin (BMS). Es sollten jedoch auch Ansätze aus den Geistes- und Sozialwissenschaften berücksichtigt werden, da die in der Sektion für Humanwissenschaften (GSHS) durchgeführte Forschung die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Klimakrise und die individuelle und kollektive Handlungsfähigkeit zur Förderung eines schnelleren Übergangs zur Nachhaltigkeit weiter untersucht.
Neben einer ersten Überprüfung der Forschungsaktivitäten der letzten zwei Jahrzehnte zielt die Analyse darauf ab, die Selbstreflexion in der Forschung dahingehend zu unterstützen, welche Themen und Kooperationen innerhalb der MGP in Zukunft von Interesse sein könnten. Das Projekt untersucht abgeschlossene und laufende Forschungsprojekte, die in der MPG durchgeführt wurden, und berücksichtigt auch Bottom-up-Nachhaltigkeitsinitiativen und politische Entscheidungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Jenaer Max-Planck-Instituten (MPIs) mit ihrem Fokus auf Klima- und Nachhaltigkeitsforschung, wobei zwei lokale MPIs Mitglieder der Partnerschaft Erd- und Sonnensystemforschung sind (MPI für Biogeochemie und MPI für Geoanthropologie) und alle drei Jenaer Institute, einschließlich des MPI für chemische Ökologie, die Max-Planck-Forschungsgruppe „Extreme Events“ bilden. Kollaborative und interdisziplinäre Forschung spielen eine Schlüsselrolle. Schließlich ist das MPI für Geoanthropologie, das transdisziplinäre Ansätze zur Erforschung des Mensch-Erde-Systems entwickelt, sowohl das zentrale Untersuchungsobjekt als auch der Arbeitsort, an dem dieses Projekt mit seinen interdisziplinären Methoden angesiedelt ist.
Methodisch kombiniert das Projekt verschiedene Ansätze und arbeitet interdisziplinär mit anderen Forschenden der Abteilung „Strukturwandel der Technosphäre“ zusammen. Das Projekt kann auf wichtige Vorarbeiten des GMPG-Projekts („Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft“/History of the Max Planck Society) zurückgreifen, insbesondere im Bereich der Geschichte der Erdsystemwissenschaften. Neben Interviews werden große Datenmengen mit Hilfe der digitalen Geisteswissenschaften gesammelt und analysiert. Neue Ansätze zur Themenmodellierung können dabei helfen, interdisziplinäre Themenüberschneidungen und -cluster zu identifizieren, die für potenzielle Kooperationsprojekte relevant sein könnten.