Modellierung antiker urbaner Trajektorien und Landnutzungsdynamik
Antike Städte existierten nicht isoliert - sie wurden durch Landnutzung, Umweltfaktoren und Infrastrukturnetze geprägt. In diesem Projekt werden Felddaten mit Computermodellen kombiniert, um die langfristige Koevolution von Urbanisierung und Landschaftsdynamik in Koh Ker und Polonnaruwa zu rekonstruieren.
Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Anwendung und Erweiterung der Siedlungsskalierungstheorie (Settlement Scaling Theory, SST), um zu bewerten, wie Urbanisierungsprozesse an diesen Orten mit allgemeineren kulturübergreifenden Mustern des antiken Stadtwachstums und der Landnutzung zu vergleichen sind. Durch die Integration empirischer Daten mit Bayes'scher Kausalnetzwerkmodellierung werden wir die langfristigen Rückkopplungsbeziehungen zwischen Bevölkerungsdichte, Ressourcenmanagementstrategien und Umweltveränderungen bewerten. Unser Modellierungsansatz wird es uns ermöglichen, zwischen verschiedenen kausalen Mechanismen zu unterscheiden, die für die Nachhaltigkeit und den Niedergang von Städten verantwortlich sind, und so ein genaueres, prozessgesteuertes Verständnis antiker urbaner Entwicklungen zu gewinnen, das mit regionalen Umweltdaten verglichen werden kann und eine quantitative Grundlage für vergleichende Studien zum antiken Urbanismus bietet.