Untersuchung der Ernährungsgewohnheiten von Jägern und Sammlern, um die Landnutzung in vorurbanen Gesellschaften besser zu verstehen

Urbanisierung, Forstwirtschaft und Landwirtschaft werden leicht mit der heutigen Landnutzung durch den Menschen in Verbindung gebracht, aber die Art und Weise, wie wir das Land um uns herum nutzen, hat sich im Laufe der langen Geschichte unserer Spezies stark verändert. Die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, die Saisonabhängigkeit oder die Konzentration einer besonders reichhaltigen Nahrungsquelle sind Beispiele für Probleme, mit denen prähistorische Bevölkerungsgruppen konfrontiert waren und die alle durch Landnutzungsstrategien bewältigt wurden.
 
Eine direkte und systematische Bewertung der Nutzung ihrer Ökosysteme durch frühere Bevölkerungsgruppen, insbesondere schon bereits während des Pleistozäns, ist nach wie vor besonders schwierig, da vorstädtische Jäger- und Sammlergesellschaften möglicherweise keine großflächigen oder bedeutenden Spuren hinterlassen haben. Solche Studien sind jedoch wichtig, um die Triebkräfte langfristiger Landveränderungen und -dynamiken zu identifizieren und zu bewerten und um Ausgangspunkte für spätere Veränderungen zu schaffen.

Anhand eines systematischen Vergleichs von Multi-Isotopendaten von δ66Zn, δ13C und δ18O versuchen wir, die Abhängigkeit der Ernährung von Jägern und Sammlern von verschiedenen Ressourcenarten (z. B. Pflanzen, Tiere und Wasserorganismen) zu quantifizieren. Auch wenn die Auswahl der konsumierten Nahrungsmittel möglicherweise keine sichtbaren Spuren in der Landschaft oder in archäologischen Fundstätten hinterlassen hat, können diese geochemischen Spuren uns dabei helfen, zu untersuchen, ob bereits vor der Einführung der Landwirtschaft oder der Viehzucht allmähliche Ernährungsumstellungen stattfanden.

Dieses Projekt wird durch ein laufendes Walter Benjamin-Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft mitfinanziert, wobei sich das Projekt speziell mit Omnivorie befasst und untersucht, wie Zinkisotope dabei helfen können, dieses Ernährungsverhalten nachzuweisen. Dieses Projekt wird auch in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (Berlin, Deutschland), der Universität Sri Jayewardenepura (Gangodawila, Nugegoda, Sri Lanka) und der Australian National University (Canberra, Australien) durchgeführt.

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