Perspektiven des Globalen Südens auf das Anthropozän zur SB62- Klimakonferenz
Mitglieder des Forschungsteams nahmen an der 13. Sitzung der Facilitative Working Group of the Local Communities and Indigenous Peoples Platform in Bonn teil
Die 62. Sitzung des UNFCCC Subsidiary Body for Implementation and the Subsidiary Body for Scientific and Technological Advice fand vom 16. bis 26. Juni 2025 statt. Diese internationale Veranstaltung, an der mehr als 5.000 Besucher:innen teilnehmen, beinhaltet Verhandlungen im Vorfeld der COP30 in Belém, Brasilien, die später in diesem Jahr stattfinden wird.
Zu den Kernthemen in diesem Jahr gehören die Verbesserung der Anpassungsziele, die Finanzsicherung für Klimamaßnahmen und die Förderung eines gerechten Übergangs. Obwohl die subsidiären Gremien keine bindenden Entscheidungen treffen, sind sie für die Funktionsweise der internationalen Klimapolitikrichtlinien von entscheidender Bedeutung. Die Agenda umfasst Verhandlungen auf technischer Ebene, die von den Vorsitzenden der einzelnen nachgeordneten Gremien beaufsichtigt werden, sowie obligatorische Veranstaltungen wie sitzungsinterne Workshops und Dialoge. Auf der SB62 erarbeiten die Verhandlungspartner:innen in verschiedenen parallelen Prozessen vorläufige Schlussfolgerungen, die später finalisiert und möglicherweise als offizielle Beschlüsse auf der COP30 angenommen werden.

In diesem Rahmen wurde Dr. Verónica Zuccarelli Freire, Mitglied des Teams Perspektiven des Globalen Südens auf das Anthropozän am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie (MPI-GEA), von der RINGO-Gruppe (Research and Independent NGOs) als Beobachterin für die 13. Sitzung der Facilitative Working Group of the Local Communities and Indigenous Peoples Platform nominiert. Diese Sitzung hat eine Reihe entscheidender Themen adressiert und resultierte in wichtigen Entscheidungen, die anstreben die Rolle indigener Völker und lokaler Gemeinschaften bei Klimaschutzmaßnahmen zu stärken.
„Die Teilnahme hat mir ermöglicht, die Verhandlungen aus nächster Nähe zu verfolgen, Perspektiven aus unserer Forschung einzubringen und sicherzustellen, dass unser Projekt über die wichtigsten Prioritäten informiert bleibt, die im Rahmen der UNFCCC vor der bevorstehenden Konferenz der Vertragsparteien besprochen werden, und sich daran ausrichtet”, sagt Dr. Zuccarelli Freire.
Die bevorstehende COP30 strebt an, sich an die Entscheidungen der UNFCCC anzupassen, welche die Bedeutung der Kultur und des Wissens indigener Völker und lokaler Gemeinschaften für wirksame Klimareaktionen aufzeigen. Seit dem Pariser Abkommen fordert die UNFCCC die Vertragsparteien auf, indigene Völker und lokale Gemeinschaften aktiv in die Gestaltung und Umsetzung der Klimapolitik einzubeziehen.
Indigene Völker stellen 6,2 Prozent der Weltbevölkerung dar und sind für den Erhalt von etwa 80 Prozent der verbleibenden Artenvielfalt der Welt verantwortlich. Das Intergovernmental Panel on Climate Change hat berichtet, dass die Einbeziehung des Wissens indigener Völker und lokaler Gemeinschaften dazu beitragen kann, vernetzte Herausforderungen wie den Klimawandel, die Ernährungssicherheit, die Erhaltung der Biodiversität, die Wüstenbildung und Landverödung zu adressieren und gleichzeitig Wege zu einer klimaresilienten Entwicklung aufzuzeigen.
Ausgerichtet an dieser Vision bringt das Projekt Perspectives from the Global South on the Anthropocene ein Panel von Forschenden des MPI-GEA und anderer Institutionen und Initiativen zusammen. Das Team fokussiert sich auf den Rahmen des Anthropozäns, paläoökologische Rekonstruktionen, Biodiversitätsmanagement und den Schutz des kulturellen Erbes, um dringende Fragen des Anthropozäns zu behandeln.
Darüber hinaus wurde das Projekt im Rahmen der Max-Planck-Delegation während der Action for Climate Empowerment Postersession vorgestellt. Das Poster ist hier einsehbar.